Staus vermeiden, Verkehrsfluss steigern, Arbeitsplätze sichern
Die Straßeninfrastruktur ist in der Region Bonn/Rhein-Sieg zu den Hauptverkehrszeiten häufig überlastet, Verkehrsstaus sind die Folge. Für die Wirtschaft ist dies problematisch, da die Erreichbarkeit der Unternehmensstandorte und der Kunden einen wesentlichen Standortfaktor darstellt und insbesondere Pkw und Lkw eine hohe Bedeutung für die Betriebe haben.
In vielen Fällen können Kraftfahrzeuge nicht durch ein anderes Verkehrsmittel ersetzt werden. Längere Fahrzeiten sorgen für Verzögerungen bei Lieferungen, höhere Preise und abgelehnte Aufträge. Auch für Beschäftigte, die zu ihrem Arbeitsplatz pendeln, kann die Situation belastend sein. Der Pkw ist ein bequemes und schnelles Verkehrsmittel, das in manchen Arbeits- und Wohnsituationen unersetzbar ist. Aber auch Busse und Straßenbahnen stehen im Stau.
Die Folgen sind zusätzliche Emissionen, Zeitverluste und Stress. Problematisch ist, dass Prognosen zufolge der Verkehr auf den Straßen in der Region weiter zunehmen wird. Gründe sind unter anderem das Bevölkerungswachstum und ein gestiegenes Mobilitätsangebot. Der Verkehrsfluss muss deshalb für alle Verkehrsmittel aufrechterhalten bleiben, auch für die wirtschaftsbedeutsamen Kraftfahrzeuge.
Das sagen die Betroffenen
Unsere Forderungen:
Schnelle Erreichbarkeit der Geschäfte, Betriebe und Kunden sicherstellen
Für die Wirtschaft ist die Erreichbarkeit der Unternehmensstandorte und der Kunden ein wesentlicher Standortfaktor. Für viele Unternehmen, etwa Transport- und Logistikunternehmen, Speditionen, Lieferdienste oder Handwerksbetriebe, ist der Einsatz von Kfz alternativlos. So hat für 83 Prozent der befragten Betriebe der Pkw und für 50 Prozent der Lkw eine hohe Bedeutung. Gleichzeitig sind 63 Prozent mit dem Verkehrsfluss in der Region Bonn/Rhein-Sieg bei diesen Verkehrsmitteln unzufrieden, 73 Prozent sehen eine Verschlechterung in den vergangenen fünf Jahren. Die Unternehmen benötigen für ihre Fahrten zu Geschäften, Betrieben und Kunden immer mehr Zeit. Folgen wie verzögerte Lieferungen, höhere Preise und abgelehnte Aufträge sind für alle spürbar.
Vorfahrt-Vernunft setzt sich deshalb für eine Aufrechterhaltung und Verbesserung des Verkehrsflusses für alle Verkehrsmittel ein. Verkehre aller Art von Pendelnden, Kunden und Lieferanten müssen fließen und die Mobilität von Personen und Waren sicherstellen. Das Auto bleibt Teil des sogenannten Modal Split, also der Aufteilung des Verkehrs auf verschiedene Verkehrsmittel. Es darf deshalb nicht vollständig ausgeschlossen oder besonders benachteiligt werden.
Umweltspuren für Wirtschaftsverkehr öffnen
Vorfahrt-Vernunft unterstützt Maßnahmen zur Förderung von umweltfreundlicheren Alternativen zum Kfz. Dazu zählen sogenannte Umweltspuren auf den Fahrbahnen, die den ÖPNV beschleunigen können. Zu einer unverhältnismäßigen Benachteiligung von Kfz darf es dabei nicht kommen. Bei Einrichtung einer Umweltspur werden dem Pkw- und Lkw-Verkehr allerdings große Teile der Verkehrsfläche entzogen, auch wenn sie den größten Anteil auf dieser Strecke ausmachen. So fahren beispielsweise über den Bonner Hermann-Wandersleb-Ring täglich 26.000 Fahrzeuge. 95 Prozent dieser Fahrzeuge sind laut einer kommunalen Verkehrszählung Pkw, denen durch die Einrichtung der Umweltspur die Hälfte der Fläche entzogen worden ist. Umweltspuren können dadurch die Entstehungschance von Staus zu den Hauptverkehrszeiten erhöhen, als Folge kommt es zu höheren Emissionen pro gefahrenen Kilometer. Umweltspuren sollten deshalb eine Ausnahme bleiben und erst nach Prüfung und Simulation umgesetzt werden. Zudem sind Ausnahmeregelungen für die Nutzung der Fahrspuren durch Wirtschaftsbetriebe zu prüfen, um den Wirtschaftsverkehr nicht auszubremsen. Hierzu zählen aus Sicht von Vorfahrt-Vernunft beispielsweise Handwerker, Pflegedienste oder auch Taxis.
Attraktive Alternativen für Pendelnde anbieten
Der wirtschaftliche Erfolg von Unternehmen in einer Region hängt maßgeblich von der Verfügbarkeit von Arbeitskräften ab. Eine gute Erreichbarkeit von Unternehmen steigert die Zahl potenzieller Arbeitskräfte. Dies wird insbesondere aufgrund des Fachkräftemangels immer wichtiger. Auch in der Region Bonn/Rhein-Sieg pendeln täglich viele Tausend Menschen. Allein nach Bonn kommen täglich mehr als 140.000 Menschen zur Arbeit. Ein großer Anteil der Pendelnden nutzt dabei den Pkw, der in vielen Arbeits- und Wohnsituationen derzeit noch unersetzbar ist. Dies führt in Hauptverkehrszeiten zur Überlastung der Straßen. Vorfahrt-Vernunft spricht sich für eine Stärkung von Alternativen zum Kfz aus, um negative Umwelteinwirkungen durch den Verkehr zu verringern und gleichzeitig die Straßeninfrastruktur zu entlasten und den Verkehrsfluss auf der Straße zu verbessern. Die Alternativen sollten so attraktiv wie möglich sein. So sollten Park&Ride-Plätze, Bike-&Ride-Plätze sowie Mobilstationen mit alternativen Verkehrsangeboten an zentral gelegenen Hauptstraßen und ÖPNV-Haltepunkten ausgebaut werden. Mögliche Ausbaustandorte wurden bereits durch eine Studie des Zweckverbands go.Rheinland identifiziert und analysiert. Der ÖPNV sollte flächendeckend ausgebaut und enger getaktet werden, um mit dem privaten Pkw in Konkurrenz treten zu können. Dafür sprechen sich auch 64 Prozent der Unternehmen in der Verkehrsumfrage der IHK Bonn/Rhein-Sieg und der Kreishandwerkerschaft Bonn•Rhein-Sieg aus. Auf dem Bonner Stadtgebiet ist als wichtiges Projekt die Bonner Westbahn zu nennen. Auch die Schaffung von Radpendlerrouten aus dem Umland sowie eines von Hauptverkehrsstraßen entkoppelten Radwegenetzes sind wichtig. Zudem sollten neue Mobilitätsformen untersucht und sinnvoll umgesetzt werden. Der Zugang und die Nutzung der diversen Mobilitätsangebote sollten durch die Bündelung auf gemeinsamen digitalen Plattformen und der Bereitstellung über eine gemeinsame digitale Schnittstelle erleichtert werden. Auch die Förderung des betrieblichen Mobilitätsmanagements ist wichtig, um bestmögliche Lösungen für die Wege von und zur Arbeitsstätte zu finden.
Alternativrouten erhalten
Bei Baumaßnahmen auf Hauptverkehrsstraßen sowie deren Überlastung durch Stau ist es wichtig, passend dimensionierte Alternativrouten anzubieten, um den Verkehrsfluss aufrechtzuerhalten. Der Wirtschaftsverkehr ist auf verlässliche Routen und Fahrzeiten angewiesen, damit Fahr- und Zeitpläne eingehalten werden können. Nur so bleiben Gewerbestandorte für Lieferanten, Kunden und Fachkräfte erreichbar. Auch die Einschränkung der Kapazität von Straßen, etwa durch die Wegnahme von Fahrspuren oder verkehrsberuhigende Maßnahmen, führt zur Verlagerung des Verkehrs auf Ausweichrouten. Kapazitätseinschränkende Maßnahmen auf Hauptverkehrsstraßen sollten deshalb vermieden werden, um den Verkehrsfluss aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig müssen Alternativrouten und Umleitungen leistungsfähig bleiben. Sie müssen auch den Verkehr auffangen können, der infolge unvorhergesehener Hindernisse auf Straßen entsteht, etwa durch Unwetter oder Unfälle. Vorfahrt-Vernunft setzt sich deshalb für ein leistungsfähiges Straßennetz ein, das auch Alternativen zu überlasteten Hauptachsen beinhaltet.
Vorrangrouten für Pkw sicherstellen
Vorfahrt-Vernunft unterstützt grundsätzlich Maßnahmen zur Verbesserung der Bedingungen für den ÖPNV und den Radverkehr. Je mehr Menschen vom privaten Pkw auf Alternativen umsteigen, umso geringer ist das Verkehrsaufkommen privater Pkw auf der Straße. In der Verkehrsumfrage der IHK Bonn/Rhein-Sieg und der Kreishandwerkerschaft Bonn•Rhein-Sieg sprachen sich 71 Prozent der Befragten für einen Ausbau des ÖPNV aus, 46 Prozent der Unternehmen befürworten einen Ausbau der Fahrradwege in der Region. Zwei Drittel der Antwortenden sind der Meinung, dass ein bezahlbarer, zuverlässiger und in der Fläche ausgebauter ÖPNV die Verkehrssituation entspannen würde. Der Verkehrsfluss würde gesteigert, während die CO2-Emissionen sinken. Gleichzeitig sprechen sich knapp zwei Drittel der antwortenden Unternehmen für einen Ausbau der Straßen aus, und 83 Prozent messen dem Pkw eine hohe bis sehr hohe Bedeutung für ihre betrieblichen Abläufe bei. Die Herausforderung ist, für alle Verkehrsteilnehmer gleich gute Bedingungen zu schaffen, da sie sich die knappe Verkehrsfläche teilen. Erfahrungen zeigen jedoch auch, dass das Fahrrad in den Wintermonaten weniger genutzt wird und auf andere Verkehrsmittel umgestiegen wird. Diese bereitgestellte Fläche wäre in diesem Zeitraum dann mindergenutzt. Um den konkurrierenden Ansprüchen der Verkehrsteilnehmenden besser gerecht zu werden, spricht sich Vorfahrt-Vernunft für entkoppelte Hauptrouten für die verschiedenen Verkehrsteilnehmer aus. So sollte ein durchgehendes Radwegenetz abseits von Hauptverkehrsstraßen geschaffen werden und gleichzeitig Vorrangrouten für den Kfz-Verkehr festgelegt werden. Die Vorrangrouten sollten möglichst geringen verkehrseinschränkenden Maßnahmen unterliegen, um den Verkehrsfluss aufrechtzuerhalten.
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