Aus­gewogene Verkehrs­politik für mehr Kauflust!

Ja zur Bonner Verkehrswende,
aber durchdacht.

Erreichbarkeit des Einzelhandels sichern

Der stationäre Einzelhandel ist für die Versorgung der Bevölkerung einer Stadt von großer Bedeutung und ist ein wichtiger Umsatzbringer und Beschäftigungsmotor. Eine gute Erreichbarkeit der Geschäfte mit allen Verkehrsmitteln ist Voraussetzung, um Kunden zu gewinnen und zu halten, damit Umsatz generiert werden kann, der einen wirtschaftlichen Betrieb gewährleistet.

Vielfältige Herausforderungen sorgen jedoch für Kunden- und Umsatzrückgänge im stationären Einzelhandel. Dazu gehört insbesondere das starke Wachstum des Online-Handels, verstärkt durch die einschränkenden Maßnahmen während der Corona-Pandemie, und die Kaufzurückhaltung, bedingt durch die Auswirkungen einer hohen Inflation. Diese Kriterien lassen sich vor Ort nicht beeinflussen. Umso wichtiger ist es daher, die Barrieren für den Besuch von Geschäften zu minimieren. Dazu gehört auch eine schnelle und einfache Erreichbarkeit mit allen Verkehrsmitteln.

Das sagen die Betroffenen

Weniger Ladezonen bringen nichts. Erst recht keine Getränke!

Michael Küster

Getränkeservice Vendel 

Wir sind mit unserem Getränke-Lieferservice täglich in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis unterwegs. Die Fahrt mit dem Transporter und Lkw ist ein wichtiger Bestandteil unseres Berufs. Nicht nur, dass wir durch den ewigen Stau und die vielen Baustellen viel zu spät bei unseren Kunden ankommen. Auch die nicht vorhandenen Ladezonen erschweren die Anlieferung extrem. Oft werde ich aufgefordert, wegzufahren, auch wenn ich gerade 30 Kästen ausladen muss. Besonders in der Maxstraße, in der Kölnstraße oder der Bornheimer Straße ist es schlimm. Aber auch in vielen anderen Straßen.

Wir brauchen in Bonn ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen allen Verkehrsteilnehmern.

Thomas Rademacher

Kreishandwerksmeister Kreishandwerkerschaft Bonn/Rhein-Sieg

Die Kampagne Vorfahrt Vernunft steht dafür, die Verkehrswende mit Vernunft und Blick für die Realitäten durchzuführen. Das Auto ist und bleibt ein unverzichtbares Verkehrsmittel, insbesondere für unsere Unternehmen und wir brauchen ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen allen Verkehrsteilnehmern. Es ist furchtbar nervig, nach Bonn zu fahren und täglich viel Zeit damit zu verbringen, im Stau zu stehen. Wir verschwenden jeden Tag 2-3 Stunden pro Mitarbeiter im Stau. Das ist nicht nur lästig, sondern auch teuer.

Nicht parken können und dazu der Bonner Verkehr – echte Pflegefälle.

Katharina Kierat 

Bonner Pflegedienst 

Ohne die Fahrt mit dem Auto ist meine Arbeit unmöglich. Ich bin täglich mit dem Fahrzeug unterwegs, um mich um meine Pflegebedürftigen zu kümmern. Pflege passiert an 365 Tagen im Jahr. Es ist fast unmöglich, die ohnehin schon viel zu kurz bemessene Zeit für die Pflege zu nutzen. Selbst ein Kurzbesuch zur Verabreichung von Medikamenten oder für eine Insulinspritze wird zum Problem. Auch hierfür muss ich mein Auto irgendwo legal abstellen können. Und um beim nächsten Patienten halbwegs pünktlich zu erscheinen, muss ich mich wieder beeilen, und der Stress geht wieder von vorne los. Ich versorge Menschen, die sich auf mich verlassen müssen. Die Verkehrslage macht dies nahezu unmöglich.

Baustellen müssen sein, warum alle auf einmal?

Roger Eggemann 

Spedition Mathias Düren  

Ich bin sehr oft für unsere Spedition im Bonner Raum und im Rhein-Sieg-Kreis unterwegs – zumindest versuche ich es. Mittlerweile fahre ich morgens viel früher los als sonst, um einigermaßen pünktlich bei unseren Kunden anzukommen. Im Stau auf der A562 stehe ich täglich. Die vielen Baustellen in Bonn sind der absolute Wahnsinn. Mit dem Lkw kommen wir da kaum durch, so dass wir fast nur noch mit dem Kleintransporter ausliefern. Dadurch sind dann aber zusätzliche Fahrten notwendig.

Unsere Kunden kommen 30 bis 40 Minuten zu spät, weil sie im Stau stecken!

Belgin Özdemir

Friseursalon Belgin Özdemir

Meistens ist das so, dass die Kunden zu ihren Terminen mehr als 30-40 Minuten zu spät kommen, weil sie zu lange im Stau stecken. Nachmittags nach Bonn reinzufahren ist einfach nicht möglich. Bonn hat viel mehr zu bieten als das Verkehrschaos. Deswegen sollten wir in die Richtung, dass Bonn für alle attraktiv bleibt. Dass die Leute zu uns wollen, nicht woanders hin. Klar muss sich etwas ändern. Auch Radwege brauchen wir, auch Fußgängerbereiche und auch frische und saubere Luft – aber es muss durchdacht sein.

Die täglichen Staus sind für mich Arbeitszeit, die keiner bezahlt.

Michael Linde 

Zimmerei Linde 

Ich bin täglich zu unseren Kunden unterwegs, oft mit schwerem Gerät. Ein reibungsloser Verkehr wäre toll, ist aber leider nie möglich. Die vielen Staus in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis verursachen nicht nur zeitliche Probleme, sondern auch höhere Fahrt- und Logistikkosten, die wir am Ende auf den Kunden umlegen müssen. Ich überlege mittlerweile schon, ob ich überhaupt noch Kundschaft in Richtung Meckenheim annehmen soll, weil der Verkehr dorthin eine einzige Katastrophe ist. Das größte Problem ist in meinen Augen die schlechte Koordination aller Baumaßnahmen.

Unsere Forderungen:

  • Erreichbarkeit der Innenstädte mit allen Verkehrsmitteln gewährleisten

    Die Erreichbarkeit von Geschäften ist ein zentraler Standortfaktor für Einzelhandelsbetriebe, insbesondere um konkurrenzfähig zu bleiben. Dabei sollen Kunden das für sie attraktivste Verkehrsmittel wählen können. Dazu gehört neben dem ÖPNV und dem Fahrrad auch der Pkw, der von einem Großteil der Kunden für ihre Fahrten zum Einkaufen gewählt wird und deshalb nicht benachteiligt werden sollte. Für die Stadt Bonn hat sich beispielsweise, nach einer Umfrage des Bonner Stadtmarketingvereins city-marketing bonn, gezeigt, dass 40 % der Kunden mit dem Auto in die Innenstadt kommen, um dort einzukaufen. Gleichzeitig tragen sie zu 60 % des Umsatzes bei. Befragt wurden bis September 2023 hierzu knapp 3.700 Kunden in unterschiedlichen Geschäften. Sie sind also eine wichtige Kundengruppe, die durch ihre Lagerungs- und Transportmöglichkeiten leichter eine größere Menge sowie voluminösere und schwerere Produkte befördern kann. Für die Erreichbarkeit der Geschäfte sind insbesondere leicht auffindbare und zugängliche Parkmöglichkeiten in ausreichender Menge und in fußläufiger Nähe zu den Geschäften wichtig.

  • E-Ladestationennetz ausbauen

    Die Nutzung von Kraftfahrzeugen ist für einige Kunden aus verschiedenen Gründen alternativlos. Auch für schnelle oder spontane Erledigungen oder eine längere Anreise ist der Pkw häufig das am besten geeignete Transportmittel. Durch Elektroantriebe können dabei Treibhausgasemissionen eingespart werden. Ihre zunehmende Verbreitung erfordert jedoch einen stärkeren Ausbau von E-Ladestationen. Vorfahrt Vernunft setzt sich deshalb für den Ausbau des E-Ladestationennetzes und eine Harmonisierung der Bezahlsysteme ein. Der Ladevorgang kann während des Innenstadtbesuchs erfolgen. Für einen flächendeckenden Ausbau ist zudem eine Ertüchtigung des Stromnetzes notwendig. Auch für E-Bikes sollte ein flächendeckendes Netz an Ladestellen geschaffen werden.

  • Zusätzliche Abstellanlagen für Fahrräder in den Innenstädten schaffen

    Der zunehmende Umstieg vom Pkw auf Alternativen wie den ÖPNV und das Fahrrad erfordert Anreize und geringe Barrieren für deren Nutzung. Ein Ausbau der Infrastruktur ist deshalb wichtig. Für das Fahrrad gehören dazu einfach zugängliche und sichere Abstellanlagen in ausreichender Anzahl und Dimensionierung an zentralen Standorten. Dazu zählt die Einrichtung weiterer Fahrradbügel bzw. der Austausch nicht mehr zeitgemäßer „Felgenhalter“, die Bereitstellung von Fahrradboxen oder die Schaffung kleiner, leicht zugänglicher Fahrradparkhäuser. Auch die Bereitstellung von Aufbewahrungsboxen für Fahrradhelme und Einkäufe sowie andere Anforderungen für Lastenfahrräder sollten mitgedacht werden.

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Bonn bewegen

Bonn, es ist Zeit, die Initiative zu ergreifen und für Vernunft im Verkehr zu sorgen. Staus, Baustellen, Verzögerungen und Parkplatzprobleme – diese täglichen Herausforderungen kennen wir alle. Seien Sie ein Teil der Veränderung und Gestalten Sie aktiv mit. Laden Sie Bilder von Ihren täglichen Herausforderungen im Verkehr auf unserer Webseite hoch. Machen Sie das Problem sichtbar. Unser Ziel ist es, die Verkehrssituation für Unternehmen vor Ort zu verbessern. Unser Ansatz: gute Verkehrspolitik wird am besten dialogorientiert und ideologiefrei gemacht. Nehmen Sie jetzt aktiv an der Gestaltung unserer Verkehrszukunft teil.

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