Parkraum sichern
Für die Erreichbarkeit von Gewerbestandorten sind Parkplätze in unmittelbarer Nähe zu Betrieben, Geschäften und Kunden unverzichtbar. Kunden sollten das für sie attraktivste Verkehrsmittel und damit bei Bedarf auch den Pkw wählen können. Das Parken in unmittelbarer Nähe zum Einzelhandel ist deshalb wünschenswert. Gleichzeitig sollten auch für Handwerksbetriebe und andere Unternehmen, die auf Kfz angewiesen sind, Parkmöglichkeiten in der Nähe von Betrieben und Kunden in ausreichender Anzahl vorgehalten werden.
Das sagen die Betroffenen
Unsere Forderungen:
Parkplätze für Wirtschafts- und Kundenverkehr ausbauen
Neben dem ÖPNV und dem Fahrrad muss für die Erreichbarkeit von Geschäften, Betrieben und Kunden auch daran gedacht werden, genügend öffentliche Parkmöglichkeiten bereitzustellen. Kunden sollten das für sie attraktivste Verkehrsmittel wählen können. Handwerksbetrieben und anderen Unternehmen, die auf den Pkw angewiesen sind, sollte die schnelle Erreichbarkeit von Betrieben und Kunden nicht erschwert werden. Öffentliche Parkmöglichkeiten haben für 67 Prozent der befragten Betriebe eine hohe Bedeutung.
Der stationäre Einzelhandel unterliegt vielfältigen Herausforderungen, unter anderem dem Wachstum des Online-Handels und den Einschränkungen während der Corona-Pandemie. Das Ergebnis sind Frequenz- und Umsatzrückgänge sowie Leerstände in den Innenstädten, auch in Bonn. Für viele Ladeninhaber ist es daher unverständlich, dass ihre Erreichbarkeit nun auch noch durch den Wegfall von Parkplätzen eingeschränkt werden soll. Gleichzeitig bemängeln einige aufgrund der Kappung des Bonner Cityrings eine wenig intuitive Verkehrsführung, die das Erreichen der Parkhäuser und somit auch der Geschäfte erschwert. Daher fordert Vorfahrt-Vernunft, dass die Innenstädte als Erlebnisraum von Handel, Gastronomie und Kultur mit allen Verkehrsarten uneingeschränkt erreichbar bleiben. Dazu gehört auch das Angebot ausreichender nahegelegener Parkmöglichkeiten für zum Beispiel Kunden, die auf den Pkw angewiesen sind.
Damit Kunden den Einzelhandel erreichen können, ist der Ausbau von ÖPNV und Fahrradinfrastruktur wichtig und wird durch Vorfahrt-Vernunft unterstützt. Andererseits sind die Einzelhändler sowie andere Unternehmen und Handwerksbetriebe auf Pkw und Lkw angewiesen und können in den meisten Fällen nicht auf Alternativen ausweichen. Der Wegfall von Parkmöglichkeiten hat zur Folge, dass Kraftfahrzeuge länger nach Parkplätzen suchen müssen, wodurch zusätzlich Emissionen, Zeitverlust und Stress entstehen können. Insbesondere Handwerksbetriebe, die Aufträge im gesamten Stadtgebiet haben, leiden unter dem Wegfall von Parkmöglichkeiten. Der Parkdruck und die Konkurrenz zu den Anliegern steigen. Auf nur kurzzeitig nutzbare Liefer- und Ladezonen können gewerbliche Fahrzeuge nicht ausweichen, da sie einen Parkplatz für die gesamte Dauer ihres Auftrags benötigen. Neben Verspätungen durch die Parkplatzsuche und daraus folgenden höheren Anfahrtskosten könnten Aufträge durch Handwerksbetriebe in bestimmten Stadtteilen abgelehnt werden.
Parkalternativen bei Wegfall schaffen
Pkw-Parkplätze in der Nähe von Geschäften sind für viele Kunden weiterhin eine Notwendigkeit, damit sie einen Laden aufsuchen. Laut der in Bonn 2022 durchgeführten Passantenumfrage „Vitale Innenstädte“ nutzen etwa ein Drittel der Befragten das Auto, um den Einkaufsort zu erreichen. Der Pkw ist damit weiterhin ein wichtiges Verkehrsmittel. Zudem geben Kunden, die mit dem Pkw anreisen, durchschnittlich mehr Geld im Geschäft aus als ÖPNV- oder Fahrradnutzer. Viele Mobilitätseingeschränkte oder ältere Personen sind auf den Pkw und einen Parkplatz nah am Geschäft oder an der Fußgängerzone angewiesen. Auch für schnelle und spontane Erledigungen oder eine längere Anreise ist der Pkw für viele das beste Transportmittel. Auch diese Kunden sind für den Umsatz des Einzelhändlers wichtig und entscheiden über seinen Erfolg. Fallen für diese Kunden Parkmöglichkeiten ersatzlos weg, besuchen sie die Geschäfte möglicherweise nicht mehr. Auch Handwerksbetriebe oder sonstige Unternehmen, die auf Kfz angewiesen sind, benötigen Parkmöglichkeiten. Müssen sie zu lange nach einem Parkplatz suchen, steigt unter Umständen die Anfahrtspauschale oder es können Aufträge abgelehnt werden. Handwerker können, während sie im Stau stehen, nicht arbeiten, werden aber weiterhin von ihren Arbeitgebern bezahlt, was für die Betriebe einen Verlust bedeutet. Aus den genannten Gründen setzt sich Vorfahrt-Vernunft für den Erhalt von Parkmöglichkeiten ein. Fallen Parkplätze weg, steigt der Parkdruck und es müssen Alternativen in der Nähe geschaffen werden. Die hierfür vorgesehenen Quartiersgaragen sind bisher nicht umgesetzt.
Sonderparken für Handwerker und Dienstleister ermöglichen
Handwerker und soziale Dienste können mit Handwerkerparkausweisen im öffentlichen Raum auch an Orten mit Parkscheiben- und Parkscheinpflicht parken. Die Maßnahmen der Verkehrswende wirken sich jedoch grundsätzlich auf die Anzahl von Parkflächen im öffentlichen Raum aus. In Bonn wird in einzelnen Straßen ein Großteil der Parkplätze wegfallen. Der Handwerkerparkausweis verliert damit an Nutzen, weil durch den Wegfall von Parkraum ein hoher Parkdruck in diesen Gebieten entsteht. Parkplätze werden zur Mangelware, da angekündigte Quartiersgaragen bisher nicht umgesetzt wurden. Vorfahrt-Vernunft spricht sich daher für die Einrichtung von Sonderparkflächen für Handwerker und Dienstleister aus. Diese Plätze sollten nur für die Wirtschaft vorgesehen sein und müssten durch die zuständige Ordnungsbehörde kontrolliert werden. Sonderparkflächen stellen somit eine wichtige Ergänzung zu den Liefer- und Ladezonen dar.
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