Baustellen abstimmen
Vorfahrt-Vernunft spricht sich für den Erhalt, den Ausbau und die Instandhaltung von Verkehrswegen aus, um den Verkehrsfluss unterschiedlicher Verkehrsmittel aufrechtzuerhalten und einen effizienten Wirtschaftsverkehr zu gewährleisten. Zwangsläufig geht dies mit Baustellen einher, die wiederum zeitweise den Verkehrsfluss auf den betroffenen Strecken einschränken. Im Gegensatz zu Staus, Unwetterschäden und Unfällen sind die bauwerksbedingten Einschränkungen planbar. Der Umfang der Arbeiten, der Zeitraum, die Auswirkungen auf den Verkehr sowie die Überschneidung mit parallelen Einschränkungen sollten deshalb berücksichtigt werden.
Das sagen die Betroffenen
Unsere Forderungen:
Baumaßnahmen räumlich und zeitlich aufeinander abstimmen
50 Prozent der befragten Unternehmen sind der Meinung, dass die Baumaßnahmen in Bonn schlecht abgestimmt und deshalb ein Hauptfaktor für den eingeschränkten Verkehrsfluss sind. Beispiele sind die Sanierungen des Koblenzer Tors oder der Bornheimer Straße, die sich maßgeblich auf das Verkehrsgeschehen in der Stadt Bonn, aber auch in angrenzenden Kommunen ausgewirkt haben. Notwendige Baumaßnahmen sollen möglichst schnell umgesetzt werden, um die Leistungsfähigkeit der Verkehrswege aufrechtzuerhalten und einen Sanierungsstau zu verhindern. Dabei sollte jedoch bedacht werden, dass jede Baustelle mit verkehrsbedingten Einschränkungen einhergeht, die zu Kapazitätsengpässen auf den betroffenen Strecken führen kann. Aus diesem Grund sind die Baumaßnahmen räumlich und zeitlich aufeinander abzustimmen, insbesondere bei umfangreichen und zeitintensiven Baumaßnahmen auf Hauptverkehrsstrecken. Diese Großprojekte sollten unbedingt mit Bund- und Länderprojekten wie beispielsweise den Ersatzneubauten „Endenicher Ei“ oder „Tausendfüßler“ abgestimmt werden. Neben der Koordination von Baustellen sollten die Auswirkungen auf den Verkehr so gering und zeitlich so kurz wie möglich gehalten werden. Planungs- und baubedingte Verzögerungen sind insbesondere zu vermeiden, wenn es hierdurch zu Fahrverboten für schwere Fahrzeuge oder Streckensperrungen kommt. Jede Baustelle sollte durch ein effizientes Baustellenmanagement begleitet werden, in dem neben den Baulastträgern, als Verantwortliche der Baumaßnahme, auch Vertreter der Wirtschaft mitwirken. Eine frühzeitige Kommunikation der Baumaßnahmen gegenüber den Betroffenen ist notwendig. Um die genannten Ziele zu erreichen, ist es vor allem wichtig, dass ausreichende finanzielle und personelle Ressourcen für die Baulastträger vorgehalten werden.
Umleitungen einrichten und frühzeitig informieren
Baustellen schränken die Erreichbarkeit und Befahrbarkeit von Strecken ein, sie können sich daher massiv auf den Verkehrsfluss und die Zuverlässigkeit des Wirtschaftsverkehrs auswirken. Teilweise werden für verspätete Lieferungen Vertragsstrafen ausgesprochen, auch wenn das Unternehmen den Verkehrsfluss nicht beeinflussen kann. Vorfahrt-Vernunft sieht die Notwendigkeit von Baumaßnahmen, damit das Netz instandgehalten und ausgebaut werden kann. Gleichwohl ist dafür Sorge zu tragen, dass die Auswirkungen auf den Wirtschaftsverkehr so gering wie möglich ausfallen. Bei Speditionen, Handwerkern und Dienstleistern gibt es oft keine Alternative zur Nutzung des Pkw oder Lkw. Die Verkehre sind nicht verlagerbar. Daher ist es notwendig, dass Baulastträger sich schon frühzeitig Gedanken über Umleitungen machen und diese zeitnah über alle Medien kommunizieren. Die Umleitungen sollten für die Verkehrsmenge ausreichend dimensioniert sein und die Befahrbarkeit für große und schwere Fahrzeuge gewährleistet werden. Damit dies auch zukünftig noch funktionieren kann, sollte die Netzresilienz auch im kommunalen Netz im Fokus bleiben. Viele aktuell durchgeführte Maßnahmen der Verkehrswende verringern diese Resilienz durch Durchfahrtsbeschränkungen. Im Falle einer Großbaustelle stehen dann nicht genügend Ausweichkapazitäten zur Verfügung, der Verkehrsfluss verschlechtert sich, es entsteht Stau und kommt zu Verzögerungen.
Erreichbarkeit von Gewerbestandorten gewährleisten
Baumaßnahmen in unmittelbarer Nähe zu Unternehmensstandorten können die Erreichbarkeit der Betriebe stark einschränken, besonders wenn sich das Unternehmen mitten in der Baustelle befindet. Umfahrungen sind dann nicht mehr möglich, als Folge wird das Unternehmen vom Verkehr abgeschnitten. Damit auch während der Baustellentätigkeit Kunden und Lieferanten den Standort erreichen und die betriebliche Mobilität, wozu auch der Pendelverkehr zählt, des betroffenen Unternehmens funktioniert, sollen bei der Einrichtung der Baustelle die Belange der Betriebe berücksichtigt werden. Geschieht dies nicht, sind Arbeitsplätze und damit letztlich die Existenz des Unternehmens gefährdet. Eine Mitsprache der Unternehmen bei der Baustelleneinrichtung ist daher erforderlich.
Jetzt mitmachen:
Bonn bewegen
Bonn, es ist Zeit, die Initiative zu ergreifen und für Vernunft im Verkehr zu sorgen. Staus, Baustellen, Verzögerungen und Parkplatzprobleme – diese täglichen Herausforderungen kennen wir alle. Seien Sie ein Teil der Veränderung und Gestalten Sie aktiv mit. Laden Sie Bilder von Ihren täglichen Herausforderungen im Verkehr auf unserer Webseite hoch. Machen Sie das Problem sichtbar. Unser Ziel ist es, die Verkehrssituation für Unternehmen vor Ort zu verbessern. Unser Ansatz: gute Verkehrspolitik wird am besten dialogorientiert und ideologiefrei gemacht. Nehmen Sie jetzt aktiv an der Gestaltung unserer Verkehrszukunft teil.
Zögern Sie nicht und machen Sie jetzt mit!