Wirtschaftsverbände fordern zeitnahe Maßnahmen für Garagen-Ausfahrten
Vor dem Beginn der verkehrsreichen „dunklen Jahreszeit“ und mit Blick auf das wichtige Weihnachtsgeschäft mahnen die in der Initiative „Vorfahrt-Vernunft“ zusammengeschlossenen Wirtschaftsverbände eine schnelle Lösung für die Ausfahrten aus der Markt- und Unigarage in der Bonner Innenstadt an. Dem in der jüngsten Ratssitzung durch das Ratsbündnis erteilten Auftrag an die Verwaltung müssten schnell tatsächliche Maßnahmen folgen. „Das Problem liegt auf der Hand“, sagt Stefan Hagen, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg. „Die Stadt sollte nicht warten, bis sich an den Garagenausfahrten wieder die Autos stauen und stattdessen zeitnah den City-Ring für Abflussverkehre aus der Markt- und der Unigarage öffnen.“
Andernfalls sei zu befürchten, dass die Stadt wichtige Kundinnen und Kunden aus dem Bonner Umland nachhaltig verprelle, sagt Philipp Blömer, Mitglied des Vorstands von city-marketing bonn e.V. „Für diese Käufergruppe gibt es zum Auto häufig keine attraktive Alternative. Das heißt, wenn diese Kunden an einem Shopping-Samstag unnötig lange in Bonn in der Tiefgarage stehen, kaufen Sie beim nächsten Mal woanders ein und sind für den Bonner Handel erst einmal verloren.“
Initiatoren fordern ganzheitliche Mobilitätsplanung für die Region
Zu begrüßen sei indes, so IHK-Präsident Hagen, dass die Stadt ihre Prozesse und Organisation im Bereich Mobilität/Verkehr überprüfen will: „Es ist sinnvoll, nach der Entscheidung des Verwaltungsgerichts zu der Fahrradstraße nicht einfach wieder zur Tagesordnung überzugehen.“
Insgesamt wünschen sich die Wirtschaftsverbände eine ganzheitliche Verkehrs- und Mobilitätsplanung für die Region Bonn/Rhein-Sieg. „Wir sehen in Bonn bislang viele Einzelmaßnahmen mit teilweise nicht bedachten Folgewirkungen wie im Fall der beiden Garagen“, sagt Stephanie Bargfrede, Geschäftsführerin für Handwerkspolitik der Handwerkskammer zu Köln. „Wir leben in einer Region mit starker Vernetzung und intensiven Austauschbeziehungen. Deshalb brauchen wir ein verkehrspolitisches Konzept, das vor Stadtgrenzen nicht Halt macht und alle Verkehrsträger in den Blick nimmt.“